Neben einer naturnahmen Bepflanzung gibt es weitere Hilfsmittel, die zum Überleben von Insekten beitragen. Hierzu zählen vor allem Elemente, die einer Vielzahl von Tieren als Rückzugs-, Lebensraum oder auch als Überwinterungsmöglichkeit dienen. Das Schöne: Vieles kann durch wenig Arbeitseinsatz entstehen und es können Materialien genutzt werden, die ohnehin vorhanden oder leicht zu beschaffen sind.
Weitere naturnahe Elemente
Totholz
Totholz ist alles andere als leblos. Aufgehäufter Baumschnitt bietet Schutz und Unterschlupf für kleine Tiere. Dazu zählen neben Insekten zum Beispiel Igel, Eidechsen und Kröten. Es dient einigen Tierarten zudem als Baumaterial. Außerdem ist altes Holz eine wertvolle Futterquelle vieler Tiere in den Wintermonaten. Am besten sollte das Totholz möglichst dick sein, dann wird es am ehesten als Lebensraum genutzt und es findet sich dort mehr Nahrung. Als Standort eignen sich am ehesten sonnige Orte – hier lassen sich in den warmen Monaten neben Bienen und Eidechsen auch weitere wärmeliebende Tierarten beobachten. Der Kreativität sind hierbei kaum Grenzen gesetzt: Das Holz lässt sich etwa lose anhäufen, es kann aber auch optisch ansprechend kegelförmig gebündelt, als Beet-Umrandung genutzt oder als Totholzhecke arrangiert werden. Totholz kann – richtig platziert – ein schöner Blickfang im eigenen Garten sein. Bei der Anlage von Totholzhecken (auch Benjeshecken genannt, nach den Brüdern Hermann und Heinrich Benjes) werden zunächst Holzpfähle in zwei Reihen in den Boden gesteckt. In die Zwischenräume werden neben Totholz und Reisig auch andere im Garten anfallende Pflanzenreste zu einer Hecke aufgeschichtet.
Steinhaufen
Auch Steinhaufen können schöne Akzente in einem Garten setzen. Gleichzeitig sind sie ein bedeutender Lebensraum für viele Insekten. An sonnigen Stellen platzierte Steinhaufen sind ideale Lebensräume für Insekten, die warme Orte bevorzugen. Ein Beispiel hierfür ist die Große Wollbiene. Natursteine lassen sich gut durch Wildpflanzen, Lehm und Tongegenstände ergänzen. Lehm und Ton müssen dabei vor Regen geschützt und sonnig platziert werden. Wichtig ist, dass der Haufen ein Fundament besitzt und die Hohlräume mit feinerem Material zum Teil gefüllt werden. So entstehen unterschiedlich große Öffnungen.
Trockenmauern
Die Fugen von Trockenmauern bieten Insekten einen sehr guten Lebensraum. Trockenmauern können eine ästhetische Attraktion im eigenen Garten sein, mit der sich beispielsweise Hänge ansprechend gestalten lassen. Wichtig ist, dass die Mauer auf einem Fundament steht. Dabei punkten diese Gartenelemente neben einem geringen Pflegeaufwand auch damit, dass die darin verbauten Natursteine mit den Jahren immer schöner werden. Wie auch bei Steinhaufen können an Trockenmauern Wildpflanzen, Lehm und Ton zum Einsatz kommen. Letztere sollten allerdings möglichst trocken und sonnig platziert werden. Lehm und Ton können beispielsweise 15 Zentimeter dick an der Mauer befestigt und später mit Bohrungen versehen werden. Hohlräume bei der Mauer können mit feineren Materialien ausgefüllt werden. Dadurch entstehen unterschiedlich große Öffnungen für die Tierwelt.
Wasserflächen
Wasserstellen sind im eigenen Garten sowohl für Insekten als auch Vögel, insbesondere an Tagen mit großer Hitze, eine wichtige Wasserquelle.
So kann bei ausreichendem Platzangebot zum Beispiel ein naturnaher Gartenteich angelegt werden. Dabei sollten im Teich möglichst Zonen mit verschiedenen Tiefen geschaffen werden: Mittig ein Bereich mit einer Tiefe von 60 Zentimetern bis einem Meter. Dann eine Zone mit 20 bis 50 Zentimetern Tiefe und am Rand schließlich eine Übergangsbereich zum Ufer. Vor der Bepflanzung des Teichs muss diesem zunächst eine Schicht aus Sand oder Sand-Kies hinzugefügt werden. Es empfiehlt sich je Sumpf- und Wasserpflanzenart nur wenige Exemplare möglichst in Töpfen zu pflanzen. Sich dominant ausbreitende Pflanzen am besten zurückschneiden, damit andere Pflanzen nicht verdrängt werden. Der sich im Laufe der Jahre am Boden des Teiches ansammelnde Schlamm sollte zum Schutz der am Boden lebenden Tiere nur nach und nach und nicht auf einen Schlag entfernt werden. Das Zurückschneiden von Röhrichten im Herbst ist nicht zu empfehlen: Beim Zufrieren des Teichs im Winter dienen sie dem Gasaustausch, außerdem überwintern in ihnen viele Insektenarten. Wer möchte, kann seinen Gartenteich auch als Schwimmteich anlegen.
In vielen Gärten ist jedoch nicht genügend Fläche für einen großen Gartenteich vorhanden. Hier bietet sich die Anlage eines Miniteichs an. Als Basis dient zum Beispiel ein Trog, ein Fass, eine Badewanne oder ein Terrakottatopf. Sollte das Gefäß nicht wasserdicht sein, so kann es mit einer Teichfolie abgedichtet werden. Wie auch beim größeren naturnahen Gartenteich, sollten im Miniteich durch Backsteine Stufen angelegt und damit verschiedene Wassertiefen geschaffen werden. Die Wasserpflanzen werden in, mit Kies beschwerten, Pflanzkörben auf die Steinstufen gesetzt. Anschließend wird das Gefäß mit Wasser befüllt. Der Miniteich darf nicht länger als sechs bis sieben Stunden der Sonne ausgesetzt sein, da sich das Wasser sonst zu stark erwärmt.